Papier und Oxydationen

Argentinien trifft Waldviertel. „Hier haben meine Bilder ihre Vorfahren“, sagte Beatriz von Eidlitz vor den bunten Gesteinsformationen in der Quebrada de Humahuaca. In einer waldviertler Papiermühle dagegen begann sie ihre Technik zu entwickeln. Dieses Abenteuer begann mit dem Versuch, Hadernpapier direkt auf eine Eisenplatte zu schöpfen.
Geschöpftes Hadernpapier erzeugt auf Eisenplatten durch Oxydation eine Vielfalt von Rosttönen, die ergänzt werden durch Farbpigmente. Hinzu kamen damals Fundstücke wie Sägen und andere Eisenteile. Ähnlich wie beim Prägedruck erhielt die Bildfläche dadurch die Struktur von Reliefs. Weitere in das Papier eingeschlossene Elemente wie Draht, Stroh oder Baumwollstreifen ließen den Charakter von Materialbildern entstehen. Das verwendete Hadernpapier hat ganz besondere plastische Qualitäten. Es bringt die Spannung zwischen definierten Formen und den wie von Naturkräften geschaffenen Oberflächentexturen besonders lebendig zur Geltung.